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Resilienz: Was ist das?

 

"Was uns nicht umbringt, macht uns stärker!"

 

Stimmt das?

 

Forschungen haben gezeigt, dass diese Aussage nicht richtig ist! Und somit ist auch nicht jede Krise ein Sprungbrett in die eigene Persönlichkeitsentwicklung. Denn Krisen können für uns seelisch und körperlich sehr belastend sein. 

Trotzdem gibt jedoch Menschen, die in einer Krise gutes Durchhaltevermögen zeigen. Einige davon lassen sich beispielsweise von den Umständen nicht unterkriegen und andere gehen gestärkt aus der Krise hervor.

Was machen diese Menschen anderes? Welche Superkräfte haben sie? Welche Strategien nutzen Sie, um mit Stress und Krisen anders umzugehen?

 

Am besten wenden wir unseren Blick zuerst ganz intensiv uns selbst zu und versuchen über Eigenreflexion zu erforschen, wie wir selbst mit neuen Herausforderungen und / oder Krisen umgehen.

 

▶️Denke jetzt bitte an Deine ganz eigenen Krisen, die Du in Deinem Leben bereits bewältigt hast. Was hat Dir geholfen aus ihnen herauszukommen? Dies gelingt uns für gewöhnlich, wenn wir uns einen Moment Zeit nehmen und uns die Situationen von damals nochmals vor das geistige innere Auge holen. Was ist damals passiert? Was schien uns aus der damaligen Perspektive unmöglich einer Lösung zuzuführen? Und wie gehen wir heute, mit der Weisheit der Erfahrung, mit diesen oder ähnlichen Herausforderungen um?

Das Geheimnis liegt genau in den gefundenen Wegen, Kräften und vor allem dem Mut einen Weg zu gehen. Mache Dir am besten jetzt nochmals Gedanken, welchen Weg Du damals eingeschlagen hast und vor allem welche Fähigkeiten Du auf diesem Weg für Dich sammeln und in Deinen Koffer der Erfahrungen einpacken konntest...

 

 

Stress

 

Vermutlich hast Du in diesen herausfordernden Zeiten auch Stress verspürt, der den Lösungsweg nicht unbedingt erleichtert hat.

 

▶️Was bedeutet Stress für Dich? Nimm Dir auch hier gerne ein paar Minuten Zeit für Dich um über Deinen Stress nachzudenken. Was macht Stress mit Dir und Deinem Umfeld und welche Reaktionen löst Stress in Deinem Körper aus?

 

Der Begriff Stress kommt ursprünglich aus der Materialforschung: "einen Stoff so lange einem Druck auszusetzen, bis er zerbricht oder zerreißt." Neutral betrachtet bedeutet dies: Stress ist ein kontinuierlicher Spannungszustand

 

Gibt es positiven oder negativen Stress?

 

Jein! Stress ist wertneutral. Wenn Du die benötigten Ressourcen hast, um mit Herausforderungen umgehen zu können, dann wirst Du sehr selten in Stress verfallen. Wenn Du jedoch denkst, dass die Situation Deine Ressourcen übersteigt, dann bist Du damit auch meist gestresst🤯

 

Wichtig zu wissen: es gibt eine automatische biologische Stressreaktion, die es unserem Körper ermöglicht, in gefährlichen Situationen zu überleben (wenn beispielsweise mehrere Arbeiten privat und beruflich nahezu gleichzeitig zu erledigen sind). Doch wenn dies für unseren Körper zum Dauerzustand wird und wir den Stress nicht abbauen können, wird es ihm irgendwann zu viel. Die Symptome erstrecken sich von Kopfschmerzen über Müdigkeit bis hin zu einem Burnout!

 

Wusstest Du, dass 80% unseres erlebten Stresses von negativen Gedanken kommt wie zum Beispiel von Zukunftsängsten oder Katastrophen-Phantasien?

 

Wenn also negative Gedanken 80% unseres Stress-Erlebnisses verursachen, was kannst Du also tun?

Auf psychische Belastungen haben wir keinen Einfluss und auf physische Belastungen haben wir meist ebenfalls keinen großen Einfluss! Was wir jedoch immer beeinflussen können, sind unsere Gedanken - wir können unser Denken verändern! Denn unsere Gedanken steuern unsere Gefühle und diese unsere Handlungen. 

 

Ein kleines Experiment zu Gedanken und ihrer Wirkung auf unsere Handlungen: versuche zwei Tage in Folge Dir auf dem Weg in Deine Arbeit immer wieder in Gedanken vorzustellen, wie schwer und negativ es mit Kollegen, Aufgaben und Deinem Umfeld wird. Beobachte Dich dabei!

Dann schalte um und gehe die nächsten zwei Tage ausschließlich mit positiven Gedanken in die Arbeit und male Dir ausschließlich schöne Situationen aus. Du wirst überrascht sein!

 

 

Doch was genau ist nun Resilienz?

 

Genau hier kommt nun das Wort Resilienz ins Spiel. Resilienz stammt aus dem Englischen und bedeutet soviel wie: "Spannkraft, Widerstandsfähigkeit und Elastizität". Eine direkte Übersetzung ins Deutsche existiert nicht

Des Weitern wird Resilienz als "die psychische Widerstandsfähigkeit gegenüber biologischen, psychologischen und psychosozialen Entwicklungsrisiken" beschrieben.

Mit Resilienz ist also die Fähigkeit gemeint, trotzt schlechter Bedingungen das Leben positiv zu meistern. Das Gegenteil von Resilienz ist übrigens die Verwundbarkeit!

 

Erste Studien zur Resilienz sind mit der sogenannten Kauai Längsschnittstudie von Emmy Werner und Ruth Smith bekannt geworden und genau diese gilt als die Pionierstudie der Resilienz Forschung.

Dabei erforschten die beiden, welche Fähigkeiten Kindern, die ein potentielles Entwicklungsrisiko haben, helfen, sich zu zuversichtlichen, selbstsicheren und leistungsfähigen Erwachsenen zu entwickeln.

 

Die Fähigkeit von Resilienz entsteht also bereits in den frühen Jahren unserer kindlichen und jugendlichen Entwicklung, lässt sich aber auch im späten Leben noch gut erlernen. Daher ist sie besonders heute, gemessen auch an den aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen, ein wichtiges Element zur Integration in unseren Lebensalltag!

 

Resilienz besteht im Wesentlichen aus sieben verschiedenen und trotzdem eng miteinander verbundenen Faktoren. Jeder dieser Faktoren kann getrennt von den anderen betrachtet und individuell entwickelt werden. In ihrer Gesamtheit  gehören und fügen sie sich dann gut erkennbar zu einem ganzheitlichen Bild zusammen.

 

An dieser Stelle ist es wichtig zu erwähnen, dass die Resilienzforschung tiefe Wurzel in der "Salutogenese" hat. Hierbei handelt es sich um die Fragestellung und Sichtweise in der Medizin, Gesundheit als einen Prozess zu verstehen, der einen starken Fokus auf die Ressourcen der Menschen hat.

 

 

Zusammenfassend möchte ich Euch als Resilienztrainerin aus der Erfahrung in der Arbeit mit Menschen gerne folgenden Gedankenanstoß mitgeben:

Wenn wir es alle schaffen in einzelnen Situationen zukünftig resilienter miteinander umzugehen, können wir Herausforderungen nicht in Konflikte sondern viel öfter in Lösungen transferieren und genau diese Fähigkeit braucht unsere Welt mehr denn je.

 

Wenn Du möchtest bekommst Du hier mehr Informationen zu einem Resilienztraining.